Spannender Event zu Ernährung und Wohlbefinden von Bechterew-Betroffenen  

Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass die Darmflora einen wichtigen Einfluss auf den Morbus Bechterew hat. Und auch viele Betroffene berichten von deutlichen Verbesserungen nach einer Ernährungsumstellung. In Genf liess sich eine Gruppe von Bechterew-Patienten an einem von der SVMB organisierten Event von einer Ernährungsberaterin in das spannende Thema einführen.

10. November 2023

Gefühlt jeden Tag erscheinen neue Studien zum Thema Darmmikrobiom bzw. Darmflora und zur Bedeutung des Darms für verschiedene Gesundheitsaspekte und Krankheiten. Beim Darmmikrobiom handelt es sich um die Milliarden Bakterien und anderen Kleinstlebewesen, die unseren Dickdarm bevölkern. Sie sind nicht nur für die Verdauung unabdingbar, sondern haben auch eine besondere Bedeutung im Zusammenhang mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wie dem Morbus Bechterew. Studien konnten zeigen, dass die Anzahl und Vielfalt der nützlichen Bakterien beim Bechterew reduziert sein kann. Und es gibt Theorien, wodurch das Darmmikrobiom eine Rolle als Auslöser des Bechterews spielen könnte und wie man durch ein intaktes Darmmikrobiom auch den Bechterew positiv beeinflussen könnte.

Mehr als eine körperliche Notwendigkeit 

So oder so spielt beim Bechterew eine entzündungshemmende Ernährung eine wichtige Rolle. Und um dieses und weitere spannende und hochaktuelle Themen ging es bei einer Veranstaltung der SVMB in Genf. An dem interessanten Vortrag nahmen 14 Betroffene teil. Die Ernährungswissenschaftlerin Katia Aliberti von der Praxis Nutri’Synergie führte die Teilnehmenden in das teilweise komplexe Thema ein und versuchte, ihnen zu vermitteln, dass es sich bei der Ernährung um mehr als eine körperliche Notwendigkeit handelt. Sie lud die Betroffenen ein, zu entdecken, welche Wechselwirkungen und Vorteile die Ernährung für die Gesundheit und das Wohlbefinden insbesondere von Menschen mit Morbus Bechterew haben kann. Der Schwerpunkt des Vortrags lag auf dem menschlichen Immunsystem und dessen Verbindung  mit entzündlichen Prozessen. In einem zweiten Block ging es um den Themenbereich «Ernährung und Entzündung».  

Nahrung für Körper und Geist 

In ihrer Praxis ist Katia Aliberti nicht nur die ganzheitliche Sicht auf die körperliche und mentale Gesundheit wichtig, sondern auch das Eingehen auf jeden einzelnen Menschen mit seiner eigenen Situation und seinen eigenen Bedürfnissen. Diese Haltung kombiniert die Ernährungsberaterin mit ihrem Spezialwissen über Mikronährstoffe und die Chronobiologie der Ernährung, also die innere Uhr unserer Ernährung. Ihr Ziel war es, dass die Betroffenen nach dem Vortrag verstehen, wie das Immunsystem die Grundlage für unsere allgemeine Gesundheit bildet und die Betroffenen bei der Bewältigung des Morbus Bechterew unterstützen kann. 

«Wichtiger Austausch» 

Dass das Thema Ernährung beim Bechterew jede und jeden im Alltag betrifft, sieht man auch daran, dass viele Fragen der Betroffenen an die Geschäftsstelle der SVMB gelangen. Entsprechend gross war auch das Bedürfnis der Teilnehmenden, im Anschluss an den Vortrag sich noch gegenseitig über das Thema und die eigenen Erfahrungen auszutauschen.  

Organisiert wurde die Veranstaltung von SVMB-Vorstandsmitglied Stéphane Bielser aus Genf. Er konnte vom Vortrag vor allem wichtige Informationen bezüglich des Einflusses von Gluten und Milchprodukten auf das Mikrobiom und die Bechterew-Entzündungen mitnehmen. Besonders wertvoll empfand er neben den Fachinformationen den Austausch unter den Mitgliedern nach dem Vortrag: «Alle haben Erfahrungen mit dem Thema Bechterew und Ernährung, da kann man gegenseitig profitieren.» 

Die Ernährungswissenschaftlerin Katia Aliberti erklärte den Bechterew-Betroffenen an einer SVMB-Veranstaltung in Genf den Zusammenhang zwischen der Ernährung, der Darmgesundheit und dem Bechterew. 

Mehr über die entzündungshemmende Ernährung

Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift «vertical» Nr. 98 erschienen.