Mit Yoga und einer gesunden Lebenseinstellung zum Erfolg

Katharina Weins gehen die Ideen so schnell nicht aus. Mit Yoga, Pilates und einer gesunden Ernährung tritt sie dem Bechterew entschieden entgegen.

23. Januar 2017

In der sechsten oder siebten Klasse musste Katharina Weins einmal einen Text zum Thema «Was will ich werden?» schreiben. Und sie wusste schon damals, was sie später einmal machen wollte: etwas mit Medien. Was heute fast schon ein «running gag» ist, zieht sich bei Katharina wie ein roter Faden durch ihr Leben. Die heute 29-Jährige brach schon im Alter von 19 Jahren von ihrem Heimatdorf in der Vulkaneifel, einer Region nahe der luxemburgischen Grenze, in die Metropole Berlin auf, um dort «Digital Design» zu studieren. Denn kreativ war Katharina Weins schon immer, als Kind konnte sie in ihrem Zimmer stundenlang malen oder sich mit fantasievollen Geschichten beschäftigen.

Katharina Weins
© Schweizerische Vereinigung Morbus Bechterew

Während des Studiums in Berlin entdeckte sie auch ihre Liebe zur Fotografie. Teils in Unikursen, teils als Autodidakt, brachte sie sich alles Wichtige bei und entwickelte dabei auch ein besonderes Interesse für die Technik. Heute fotografiert sie neben Landschaften auch gerne Menschen, zum Beispiel als Hochzeitsfotografin. Mit ihrem späteren Abschluss als «Online-Diplomfachwirtin» konnte sie schliesslich die kreative Ader, das Marketingwissen und die technischen Fertigkeiten vereinen.

Bewegung und Ernährung

Doch die Symbiose von kreativer Ader und Marketing ist nur ein Teil von Katharinas Leben. Der andere Teil ist vollumfänglich dem aktiven Genuss gewidmet, was ihr auch im Umgang mit dem Morbus Bechterew zugutekommt. So ist sie aktives Mitglied der Aqua-Bewegungstherapie-Gruppe Oberhelfenschwil und hat vor kurzem eine Ausbildung zur Yoga-Lehrerin angefangen. Ihr ganzer Lebensstil richtet sich an möglichst viel Bewegung und einer gesunden Ernährung aus.

Auch beschäftigt sie sich ganz neu mit Ayurveda und nutzt gezielt ätherische Öle oder Fangopackungen zur Linderung der Beschwerden. Seit einigen Monaten betreibt sie zudem jeden Morgen eine geleitete Meditation zum positiven Start in den Tag. So kann Katharina heute fast alles machen, was sie sich wünscht, und dies obwohl sie früher einmal jede Woche im Krankenhaus «zu Gast» war und es manchmal nicht mehr alleine aus dem Bett schaffte. «Die Diagnose tat mir weh», erzählt Katharina, «doch es war auch eine Erleichterung».

«Was, in deinem Alter?!»

Vielleicht auch wegen der schwierigen Anfangsphase nach der Diagnose versucht Katharina heute, vermehrt auf ihre Herzensprojekte zu setzen. «Wenn man die Dinge im eigenen Leben annehmen kann, ist man auch glücklicher», sagt sie. Sie sei immer offen und positiv mit der Diagnose umgegangen. «Ich spüre in der Regel höchstens zehn Sekunden Verdruss, dann bin ich wieder lösungsorientiert.» Sicher habe sie auf ihrem Weg auch ein paar Freunde verloren, und die Menschen seien ihr gegenüber allgemein zurückhaltender geworden. Die Frage «Was, in deinem Alter?!» habe sie seit der Diagnose einige Male gehört, dabei ist es bekannt, dass die Krankheit im Alter zwischen 20 und 30 auftritt. Mit ihrer positiven Einstellung, den Blick immer zielgerichtet nach vorne, konnte sie diese Herausforderung ebenso gut meistern: «Man darf in keine Erwartungshaltung gehen, ich lebe mein Leben jeden Tag mit grossen und kleinen Freuden und lasse mich nicht mehr so schnell aus der Bahn werfen», sagt sie. Beruflich ist Katharina aber nicht eingeschränkt und kann dort weiterhin ihren Ideen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Durch ihre vielseitigen Interessen und Talente wird es der 29-Jährigen bestimmt auch in Zukunft nicht so schnell langweilig werden.