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Ist es sinnvoll, ein Rudergerät zu benutzen, wenn man Morbus Bechterew hat?

Rudern im Freien oder indoor an einem Rudergerät ist eine gute Ausdauersport-Alternative zu Laufen, Velofahren und Schwimmen.

8. April 2024

Für Menschen mit Morbus Bechterew ist es wichtig, aktiv zu sein, da so Entzündungsstoffe im Körper abgebaut werden können. Das hilft, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

Was spricht für das Rudergerät? Es werden sehr viele Muskeln beim Rudern trainiert, die Beinstrecker gleichzeitig mit den Rückenstreckern und den Armmuskeln. Diese Muskeln sind wichtig auch für einen stabilen Rücken. Ähnlich wie beim Schwimmen und Velofahren wirkt beim Rudern die Schwerkraft viel weniger auf den Rücken und die Beine. Sie können also Ihr Ausdauertraining fortsetzen, auch wenn der Rücken gerade einmal bei Belastung schmerzt.

Welche Nachteile gibt es beim Rudern? Der Körper braucht zum Laufen und Stehen eine Gesässmuskulatur, die die Hüfte ganz strecken kann. Beim Velofahren und Rudern werden die Gesässmuskeln in verlängerter Position trainiert, womit sie die Fähigkeit zur Verkürzung verlieren und Sie vielleicht mehr Mühe haben, mithilfe der Gesässmuskeln aufrecht zu stehen. Zudem ist die Schwerkraft beim Training ein wichtiger Aspekt: Studien zeigen, dass Wettkampf-Velofahrer, -Schwimmer und -Ruderer eine geringere Knochendichte als Jogger haben. Da gerade Menschen mit Morbus Bechterew überdurchschnittlich häufig von Osteoporose betroffen sind, ist das bei der Wahl einer Sportart auch zu beachten.

Ist es nun sinnvoll, ein Rudergerät bei Rückenschmerzen zu benutzen? Als alleinige Sportart vielleicht weniger, als Abwechslung unbedingt.

Martina Kaufmann, MSc, OMT, Fachleitung Physiotherapie MSK, ZURZACH Care

Dieser Beitrag stammt aus der Rubrik «Ratgeber» der Zeitschrift «vertical». Werden auch Sie Mitglied und erhalten Sie weitere wertvolle Tipps für den Umgang mit Morbus Bechterew.