Seit einigen Jahren spricht man beim Bechterew von der sogenannten röntgenologischen und der nicht-röntgenologischen Form bzw. der nicht-röntgenologischen axialen Spondyloarthritis (nr-axSpA). Anders gesagt, wird dabei unterschieden, ob bei Betroffenen auf den Bildern der Magnetresonanztomografie (MRT) oder des Röntgens Veränderungen zu sehen sind. Das heisst jedoch nicht, dass eine Form belastender oder «schlimmer» ist als die andere. Während diese Verfeinerung der Diagnosen Fortschritte bei der Diagnosestellung und Behandlung des Morbus Bechterew mit sich brachte, stellt sich zunehmend die Frage, wie viel Sinn eine solche Unterscheidung für die Messung des Behandlungserfolgs macht. Eine Studie unter Leitung des beratenden Arztes der Schweizerischen Vereinigung Morbus Bechterew (SVMB), Prof. Dr. med. Adrian Ciurea, ging dieser Frage nun auf den Grund.
Vergleichbare Krankheitslast
Ziel war es, die Krankheitsmerkmale von Patienten mit der auf dem Röntgenbild sichtbaren und der nicht-sichtbaren Form zu vergleichen. Eingeschlossen wurden 2080 Personen mit axialer Spondyloarthritis mit verfügbaren Röntgenbildern des Beckens aus der Kohorte von Swiss Clinical Quality Management (SCQM). Die Betroffenen wurden in drei Gruppen je nach Ausprägung der Entzündungen im Kreuzbein-Darmbeingelenk (Sakroiliitis) eingeteilt. Für diese Einteilung gibt es bestimmte Grenzwerte. Bei Verwendung des derzeitigen Grenzwerts von beidseitiger radiologischer Grad-2-Sakroiliitis hatten Patienten mit der nicht-radiologischen axialen Spondyloarthritis (axSpA) und solche mit einer auf dem Röntgenbild sichtbaren Form eine vergleichbare Krankheitslast und sprachen ähnlich gut auf die Behandlung mit Biologika hinsichtlich objektiver Entzündungsanzeichen an.