Martin Bucher ist normalerweise eher zu Fuss als auf zwei Rädern unterwegs. Kein Wunder, fängt das Wanderparadies doch praktisch vor seiner Haustüre in Sachseln OW an. Und er bietet auch selbst geführte Wanderungen an und hat schon mehrmals die Leitung von Wandergruppen auf der SVMB-Aktivreise auf Mallorca übernommen. Doch Martin Bucher fühlt sich auch auf dem Velosattel zu Hause und unternimmt gerne Velotouren allein oder mit seiner Frau. So auch am diesjährigen Gründonnerstag. Es war in einem steilen Waldstück auf einer Naturstrasse, wo Martin Bucher vom Velo abstehen wollte und dabei das Gleichgewicht verlor. Er kippte nach hinten und fiel auf den Rücken. «Der Sturz war
nicht besonders heftig», erzählte Martin Bucher ein gutes Vierteljahr später.
Doch wie sich noch zeigen sollte, hat es die versteifte Wirbelsäule von Martin Bucher dabei empfindlich getroffen. Denn nach dem Sturz konnte Martin Bucher zwar wieder aufstehen und selbstständig nach Hause fahren. Im Nachhinein sagt er: «Wahrscheinlich stand ich unter Schock und nahm die Schmerzen deshalb nicht richtig wahr.» Denn am gleichen Tag musste er vom Rettungsdienst an seinem Wohnort abgeholt und zur Abklärung ins Kantonsspital Obwalden nach Sarnen gebracht werden
«In gutem Allgemeinzustand»
Dort wurde er dann medizinisch betreut. Doch vom Bechterew schien
man nur eine ungefähre Vorstellung zu haben. Denn sonst hätten bei einem
Bechterew-Patienten mit deutlich sichtbarer Verkrümmung der Wirbelsäule und nach einem Sturz vom Velo alle Alarmglocken klingeln müssen. Denn Martin Bucher wies das Personal von Anfang an darauf hin, dass er Morbus Bechterew hat. Und auch die SVMB hat immer wieder auf das grosse Risiko von Wirbelsäulenfrakturen im Fall einer versteiften und
verkrümmten Wirbelsäule, allenfalls noch mit Osteoporose verbunden,
hingewiesen. Martin Bucher betont, dass er sowohl von den Rettungssanitätern als auch vom Pflegepersonal sehr gut umsorgt worden sei. Der Fehler sei wohl auf der Notfallstation passiert, wo er erstmals untersucht wurde. Es wurden Röntgenbilder gemacht und Schmerzmittel gegeben. Danach blieb Martin Bucher eine Nacht zur Überwachung im Spital. Am nächsten Tag folgte die Entlassung mit dem Hinweis, dass man auf dem Röntgenbild keine Fraktur sehe. Im Entlassungsbericht heisst es: «Wir entlassen Herr Bucher in gutem Allgemeinzustand nach Hause.» Im Bericht steht zwar auch, dass eine Computertomographie (CT) zur weiteren Abklärung sinnvoll sein könnte – diese wurde aber nicht gemacht.