Schwangerschaftsverlauf im Frühstadium der axialen Spondyloarthritis

Dr. Marion Pons vom Hôpital Cochin in Paris und ihre Mitverfasser in Paris und Tours, Frankreich, analysierten die Daten einer früheren Studie mit dem Ziel, herauszufinden, wovon der Verlauf einer Schwangerschaft im Frühstadium der axialen Spondyloarthritis abhängt. Dabei nahmen sie auch den Einfluss von Medikamenten unter die Lupe.

24. Februar 2022

Teilnehmende der Studie waren Erwachsene im Alter von weniger als 50 Jahren mit entzündlichen Rückenschmerzen seit mehr als drei Monaten, aber weniger als drei Jahren, bei denen der behandelnde Rheumatologe eine Spondyloarthritis für wahrscheinlich hielt. Die Teilnehmenden durften vor der Studie nicht mit einem TNF-Blocker behandelt worden sein. Von den 708 Teilnehmenden der Studie wurden alle 381 weiblichen Teilnehmenden in die Analyse einbezogen. Die Patientinnen wurden im Rahmen der Studie nach dem Ausbildungsgrad gefragt, nach der Berufstätigkeit, nach Rauchgewohnheiten, nach der Krankheitsaktivität, der Anzahl der Schwangerschaften vor und während der Studie, nach dem Medikamentengebrauch während der Schwangerschaft sowie nach dem Ergebnis dieser Schwangerschaften (Geburt nach vollständigen neun Monaten, Fehlgeburten, Schwangerschaftsabbrüche, Frühgeburten, Art der Geburt und Geschlecht des Kindes).

Vorsicht ist angebracht

Von den Teilnehmerinnen waren zu Beginn der Studie 63,5% mindestens einmal schwanger gewesen. Sechs Jahre später waren es bereits 76%. Von den Schwangerschaften, deren Ergebnis dokumentiert war, wurden 83% die vollen neun Monate ausgetragen, während 17% der Schwangerschaften ein ungünstigeres Ergebnis hatten: 2,5% der Schwangerschaften endeten mit einem Schwangerschaftsabbruch ohne medizinische Indikation, 7,5% mit einer Frühgeburt und 7,5% mit einer Fehlgeburt. Bei 14% der erfolgreich ausgetragenen Schwangerschaften und 40% der Frühgeburten war ein Kaiserschnitt notwendig.

Ein NSAR-Gebrauch in den sechs Monaten vor der Geburt erwies sich als Risikofaktor für ein ungünstiges Schwangerschaftsergebnis. Ein Gebrauch von TNF-Blockern während der Schwangerschaft stellte zwar keinen signifikanten Risikofaktor für ein ungünstiges Schwangerschaftsergebnis dar. Da jedoch nur sechs Patientinnen während der Schwangerschaft mit TNF-Blockern behandelt wurden, ist es nicht überraschend, dass das Risiko des TNF-Blocker-Gebrauchs (eine dieser sechs Schwangerschaften = 16% endete mit einer Fehlgeburt) keine statistische Signifikanz erreichte, und es ist trotzdem entsprechende Vorsicht angebracht. Von den Patientinnen, die während der Schwangerschaft NSAR einnahmen, rauchten 13% weiterhin auch während der Schwangerschaft, ohne dass das Risiko des Rauchens während der Schwangerschaft separat untersucht wurde.

Patientengemässer Bericht über die Veröffentlichung «Pregnancy rates and outcomes in early axial spondyloarthritis» von Marion Pons, Maxime Dougados, Nathalie Costedoat-Chalumeau, Karine Briot, Philippe Goupille, Christian Roux und Anna Molto, erschienen in Joint Bone Spine Band 88 (2021) Artikel Nr. 105075 Quelle: Morbus-Bechterew-Journal Nr. 165 (Juni 2021), mit Anpassungen der «vertical»-Redaktion.

Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift «vertical» Nr. 91 erschienen.