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Welche Rolle spielen die Gene?

Seit mehreren Jahrzehnten suchen Forscher nach den Ursachen des Morbus Bechterew, doch bis jetzt konnten die Gründe der Krankheit nicht gefunden werden. Gleichzeitig macht die Genetik grosse Fortschritte, was auch Bechterew-Betroffene auf frühere Diagnosen und bessere Behandlungen hoffen lässt.

Lars Gubler • 15. März 2020

Der Morbus Bechterew gehört zu zwei grossen Kategorien von Erkrankungen: Zum einen gehört er zu den rheumatischen Erkrankungen, und zum anderen zu den so genannten Autoimmun-Krankheiten (engl. autoinflammatory diseases). Bei einer Autoimmun-Krankheit «produziert» der Körper Immunreaktionen gegen sich selber, so, als ob er von einem Virus oder von Bakterien von aussen angegriffen würde. Die Botenstoffe (Zytokine), die dadurch ausgeschüttet werden, führen dann zu den Entzündungen, den Schmerzen und letztlich zur Versteifung beim Morbus Bechterew. Doch wieso der Körper dies tut, konnte die Forschung bis jetzt nicht herausfinden.

Es gibt verschiedene genetische Faktoren (Erbfaktoren), die bei Menschen mit Morbus Bechterew gehäuft vorkommen. Im Jahr 1973 stellten Forscher in London und Kalifornien fest, dass das sogenannte HLA-Gen (Human Leucocyte Antigen, menschliches Antigen) mit der Nummer B27 unseres Immunsystems mit einer grossen Häufigkeit von rund 95 % bei Menschen mit Morbus Bechterew gefunden werden kann, während dieser Erbfaktor nur bei etwa 8 % der gesunden Bevölkerung vorkommt. Von da an war klar, dass eine Störung des Immunsystems eine der Ursachen des Morbus Bechterew sein muss. Die familiäre Häufung der Krankheit war schon vorher bekannt, doch nun konnte man diese auch mithilfe der Genetik erklären.

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