Ich habe kürzlich einen Artikel über die Rolfing-Methode gelesen. Ist diese bei Morbus Bechterew zu empfehlen?Hero Bild

Ich habe kürzlich einen Artikel über die Rolfing-Methode gelesen. Ist diese bei Morbus Bechterew zu empfehlen?

Die Rolfing-Methode, benannt nach ihrer Begründerin Ida Rolf, behandelt das Fasziengewebe.

10. März 2023

Das Fasziengewebe ist ein Bindegewebe, das man an verschiedenen Strukturen im Körper vorfindet und das auch muskuläres Gewebe umhüllt. Faktoren wie einseitiges Bewegungsverhalten oder mangelhafte Bewegung können zu Verklebungen dieses Gewebes führen. Dies beeinflusst unter anderem die Funktionsfähigkeit der Muskulatur und fördert die Produktion von Entzündungsstoffen, was gerade für Bechterew-Betroffene ungünstig ist.

Bei der Rolfing-Methode sollen diese Verklebungen und Dysbalancen der Faszien gelöst werden. Dabei wird ein Druck auf das Gewebe ausgeübt. Die Behandlung kann schmerzhaft sein, insbesondere wenn eine rheumatische Erkrankung vorliegt. Vor der ersten Behandlung bei einem «Rolfer» sollte ein Erstgespräch erfolgen. Dabei werden die individuelle Eignung für die Methode besprochen sowie die Behandlungsperspektiven. Zudem ist es ratsam, den Erfahrungshintergrund des Therapeuten mit rheumatischen Patienten zu erfragen und die erste Behandlung nicht während eines rheumatischen Schubes stattfinden zu lassen.

Ein wichtiges Thema bei der Rolfing-Methode ist die Haltung, beziehungsweise die Ausrichtung des Körpers zur Schwerkraft. Das bewusste Arbeiten an dieser Thematik mit dosierten manuellen Techniken wie bei der Rolfing-Methode kann auch bei Morbus Bechterew zielführend sein.

Lars Künzel, Dipl. Physiotherapeut, Teamleiter, RehaClinic Bad Zurzach

Dieser Beitrag stammt aus der Rubrik «Ratgeber» der Zeitschrift «vertical». Werden auch Sie Mitglied und erhalten Sie weitere wertvolle Tipps für den Umgang mit Morbus Bechterew.