Stress lass nach – Von der Psychologie des Morbus Bechterew

Leiden Menschen mit Morbus Bechterew häufiger an psychischen Beschwerden wie Stress oder Depressionen? Diese Frage beschäftigt die Psychologen zunehmend. Zu Recht: Denn die psychische Gesundheit hat auch einen Einfluss auf die körperliche Erkrankung – und umgekehrt. Ein interdisziplinärer Ansatz ist also angezeigt.

10. Oktober 2022

Sind die Menschen in der Schweiz chronisch gestresst? Diesen Eindruck bekommt man, wenn man sich einmal an einem Montagmorgen an einem grösseren Schweizer Bahnhof umschaut. So werden die Themen Stress und Burnout regelmässig in den Medien diskutiert, vor allem auch im Zusammenhang mit der Situation am Arbeitsplatz. Die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz führt seit 2014 die Studie «Job-Stress-Index» durch. Die Resultate der Erhebung 2022 zeigen, dass sich fast drei von zehn Arbeitnehmenden an ihrem Arbeitsplatz übermässig gestresst fühlen. Die leichte Verbesserung gegenüber 2020 ist nicht signifikant, der Index ist jedoch nach wie vor wesentlich ungünstiger als in den vorausgegangenen Erhebungen von 2014 und 2016. Der Anteil der Arbeitsnehmenden, die sich emotional erschöpft fühlen, übersteigt sogar erstmals 30%. Die Unternehmen in der Schweiz beziffern die jährlichen Ausgaben von Stress auf rund 6,5 Milliarden Franken. Denn gestresste Mitarbeitende sind weniger produktiv und fehlen häufiger. (Quelle: Gesundheitsförderung Schweiz) Bei Bechterew-Betroffenen kommen dann noch die Beschwerden, die Morgensteifigkeit und die Schmerzen dazu. Oder sie verhindern sogar, dass man überhaupt etwas machen kann.

Dabei ist Stress eigentlich etwas Natürliches: Er ist schlicht und einfach eine Belastung des Organismus, z. B. durch Lärm, bestimmte Wetterphänomene oder auch Leistungsdruck. Und er ist ein uralter Überlebensinstinkt. Es gibt «guten» und «schlechten» Stress, den so genannten Eustress oder Disstress. Der Eustress treibt uns zu Höchstleistungen an, während der Disstress schnell zu einem Zustand völliger Erschöpfung führen kann. Dann spricht man von einem Burn-out. Es gibt immer mehr Therapeuten und sogar ganze Kliniken, die sich auf diesen Zustand völliger emotionaler Erschöpfung spezialisieren. Im Januar 2022 ist der neue Katalog der Internationalen Klassifikation der Krankheiten der WHO in Kraft getreten. Burn-out wurde dabei als Krankheit anerkannt und in die Liste aufgenommen.

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