Engagiert für «Selbsthilfe-freundliche» Spitäler

Oft sind es unscheinbare Initiativen, die langfristig den grössten Unterschied machen. Die Unterstützung der SVMB des Projekts «Gesundheitskompetenz dank selbsthilfefreundlichen Spitälern» gehört dazu. Die Vereinigung bringt dort die Perspektive von Bechterew-Betroffenen ein, um deren Betreuung in den Spitälern gezielt zu verbessern. Das Engagement ist angesichts knapper werdender rheumatologischer Ressourcen eine Notwendigkeit.

15. August 2025

Auf den ersten Blick mag es nur ein weiterer Baustein in der Gesundheitslandschaft sein, doch gerade solche Massnahmen können für Betroffene Verbesserungen bringen. Im Rahmen des Projekts «Gesundheitskompetenz dank selbsthilfefreundlichen Spitälern» unterstützt die SVMB die Idee, Patientinnen und Patienten aktiver in die Zusammenarbeit mit Spitälern einzubeziehen. Ziel ist es, die Kooperation mit Selbsthilfeorganisationen zu stärken und Betroffene besser über bestehende Angebote zu informieren. Am CHUV – genauer gesagt, in der Abteilung für Rheumatologie, einer wichtigen Anlaufstelle für Menschen mit Morbus Bechterew in der Westschweiz – wurde ein sogenanntes Kooperationsdreieck gebildet: ein Team aus Fachpersonen, Selbsthilfegruppen und Vertreterinnen des Selbsthilfezentrums Waadt, das konkrete Massnahmen erarbeitet. Das Projekt soll nicht nur den Betroffenen zugutekommen, sondern auch das Gesundheitssystem entlasten und die Qualität der Nachsorge verbessern. Spitäler, die sich diesem Modell anschliessen, können ein Zertifikat erhalten, das ihr Engagement für die Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe bestätigt.

Die Perspektive der Betroffenen einbringen

Die SVMB setzt sich dafür ein, von Morbus Bechterew – axSpA betroffene Personen vor Ort in dieses Projekt einzubinden, um deren Erfahrungen und Sichtweisen einfliessen zu lassen. Die Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Fachpersonen und Betroffenen ist ein zentraler Pfeiler des Projekts – und ein Bereich, in dem die SVMB mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Selbsthil-fe Unterstützung bieten kann. Die gesammelten Rückmeldungen aus der Praxis zeigen klar: Die Nachsorge für Menschen mit Morbus Bechterew – axSpA lässt sich verbessern – nicht zuletzt durch kleine, aber gezielte Veränderungen im Alltag der Spitäler.

Selbsthilfe als Antwort auf knappe rheumatologische Ressourcen

Die Versorgung von Menschen mit Morbus Bechterew wird zunehmend durch knapper werdende rheumatologische Ressourcen erschwert. Die Anzahl der Spezialisten ist begrenzt und die Wartezeiten für einen Termin nehmen zu. Am Schweizerischen Bechterew-Treffen 2024 in Luzern sprach Prof. Dr. med. Daniel Aeberli, Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Rheumatologie (SGR), über diese Problematik. Seiner Meinung nach ist eine der wichtigsten Massnahmen der Einbezug von Patientenorganisationen wie der SVMB. Er betonte daher die zentrale Bedeutung der Vereinigung, die mit ihren vielfältigen Angeboten einen entscheidenden Beitrag zur Unterstützung der Betroffenen leistet. Projekte wie «Gesundheitskompetenz dank selbsthilfefreundlichen Spitälern» ermöglichen genau dies: Es wird ein nachhaltiges Netzwerk geschaffen, das langfristig zur Verbesserung der Patientenversorgung beiträgt. Und ohne den Beitrag der SVMB wäre dies nicht möglich.

Video-Referat mit Prof. Dr. med. Daniel Aeberli:
«SVMB in Zukunft noch wichtiger»

Das ganze Video-Referat von Prof. Dr. med. Daniel Aeberli zu den Herausforderungen in der Rheumatologie und weshalb der SVMB in Zukunft eine noch wichtigere Rolle zukommen wird, finden Sie hier: «SVMB in Zukunft noch wichtiger»

Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift «vertical» Nr. 104 erschienen.


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