Wussten Sie, dass der Golfschlag der zweitschwerste Bewegungsablauf beim Sport nach Stabhochsprung ist? Er erfordert eine präzise Koordination verschiedener Körperbereiche wie Standbreite, Ballposition, Körperwinkel, Gewichtsverteilung und Griff. Zudem gibt es keine zwei gleichen Golfschläge. Es braucht also bekanntlich viel Übung, um die richtige Golftechnik zu erlernen.
Gerade für Bechterew-Betroffene kann die schnelle Drehung des Brustkorbs zusammen mit der Hüftrotation, die mit einer Hüftseitneigung abgeschlossen wird, eine besondere Herausforderung darstellen. Schmerzen und Steifigkeit in Wirbelsäule und Hüfte können die Schwungbewegung einschränken und zusätzliche Schmerzen verursachen.
Eine gut trainierte Rumpfmuskulatur sowie ausreichend bewegliche Hüften und Brustwirbelsäule können hier unterstützen. Sie sind für Bechterew-Betroffene ohnehin essenziell und können helfen, Schmerzen und Verletzungen beim Golfen vorzubeugen. Regelmässiges Dehnen der Hüften und Brustwirbelsäule kann also auch bei der Ausübung des Golfsports helfen.
Hier bieten sich die spezifischen Bechterew-Übungen und Yoga besonders an. Zudem wäre zu empfehlen, bei einem erfahrenen Golftrainer individuell angepasste Schwungtechniken zu erlernen, welche Ihre individuellen körperlichen Möglichkeiten berücksichtigen. Auch wenn Ihr Schwung dann vielleicht nicht perfekt aussieht, können Sie Ihrer Leidenschaft nachgehen und Ihrem Körper und Geist etwas Gutes tun.
Martina Kaufmann, Physiotherapeutin, MSc, OMT
Dieser Beitrag stammt aus der Rubrik «Ratgeber» der Zeitschrift «vertical». Werden auch Sie Mitglied und erhalten Sie weitere wertvolle Tipps für den Umgang mit Morbus Bechterew.