
Herr Bucher, Sie sind seit vielen Jahren selbst als passionierter Wanderer sowie als Wanderleiter unter anderem auf den SVMB-Aktivreisen unterwegs. Was macht das Wandern für Sie so besonders?
Wandern ist für mich viel mehr als nur Bewegung. Es ist ein Fitnessstudio in der Natur, das den Körper stärkt und gleichzeitig den Geist belebt. Mich fasziniert es, die Natur mit allen Sinnen zu erleben: die Stille im Wald, das Knirschen des Kieses unter den Schuhen, die Sicht auf majestätische Berge. Die frische Luft, das Zwitschern der Vögel und das Erleben der Landschaft helfen mir, mich lebendig zu fühlen. Gerade im Frühling, wenn alles zu blühen beginnt, ist es besonders schön, in der Natur unterwegs zu sein. Die Tage werden länger, die Temperaturen angenehmer, und die Natur erwacht zu neuem Leben. Das gibt auch uns Menschen Energie. Ein weiteres Highlight ist das Erleben von Tierbeobachtungen – manchmal erspäht man eine Gämse oder einen Hirsch. Solche Momente bleiben lange in Erinnerung. Auch die ersten Gondelfahrten in höhere Lagen oder ein Abstecher in eine Berghütte können das Wandererlebnis abrunden.
Warum ist Wandern für Menschen mit Morbus Bechterew so gut geeignet?
Besonders für Menschen mit Morbus Bechterew kann Wandern eine Art Therapie sein – man trainiert die Muskulatur, verbessert die Haltung und atmet tief durch, was sich positiv auf das Wohlbefinden auswirkt. Wandern ist eine der besten Bewegungsformen für Menschen mit Morbus Bechterew, weil es sanft, gelenkschonend und individuell anpassbar ist. Das Gehen in natürlichem Gelände fördert ausserdem die Koordination und das Gleichgewicht, was langfristig das Sturzrisiko verringert. Ein grosser Vorteil des Wanderns ist, dass das Tempo selbst bestimmt werden kann und Pausen jederzeit möglich sind. Nicht zuletzt hat Wandern eine nachgewiesene stressreduzierende Wirkung: Die Kombination aus Bewegung, Naturerlebnis und bewusster Atmung hilft, den Geist zu entspannen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.