«Mit einem Lätsch hat man nicht weniger Rückenweh, eher umgekehrt»

Ursula Waldispühl (53) aus Eschenbach LU musste 20 Jahre auf die Diagnose warten. Die gelernte Schneiderin ist heute Kontaktperson der Bechterew-Therapiegruppe im Luzerner Kantonsspital. Dadurch erhält sie nicht nur die nötige Bewegung, sondern sie erfährt auch grosse Unterstützung durch die Mitbetroffenen.

26. Mai 2025

«Bei mir kam der Bechterew eher langsam ins Leben. Zuerst hatte ich keine Ahnung, worum es sich handeln könnte, und ging immer von einem Hexenschuss oder einem eingeklemmten Nerv aus. Die Schmerzen strahlten oft in die Beine aus, Rückenschmerzen hatte ich nur manchmal. Doch die schlechten Phasen wurden immer länger. Der Arzt wusste nicht weiter und die Physiotherapie brachte auch nicht die erhoffte Verbesserung. Nachdem ein MRI verordnet wurde, ging es dann relativ schnell, auch dank meinem guten Rheumatologen. Doch es dauerte insgesamt 20 Jahre, bis ich die Diagnose erhielt.

Die Krankheit hat mir auch viel gegeben

Ich war dann aber sehr froh, dass meine Beschwerden endlich einen Namen hatten. Davor fühlte ich mich manchmal wie eine Hypochonderin, auch weil die Beschwerden mal in den Beinen und dann wieder im Rücken waren. Heute sage ich mir: Es ist, wie es ist. Man sollte das Beste aus der Situation machen. Der Bechterew hat mir auch sehr viel gegeben. Viele Menschen hätte ich sonst nicht kennengelernt. Auch durfte ich viel Gutes durch die Krankheit erleben. Ich bin dem Bechterew auch ein Stück weit dankbar. Durch den positiven Umgang geht es einem sowieso besser. Natürlich ist es trotzdem eine tägliche Herausforderung, die man ernst nehmen muss. Doch mit einem Lätsch tut einem der Rücken nicht weniger weh, eher umgekehrt. Ich erhielt dann auch noch die Diagnose Rheumatoide Arthritis (RA). Glücklicherweise gibt es heute für beide Krankheitsbilder gut wirksame Medikamente.

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