Unser Angebot unterstützt Betroffene und Angehörige dabei, ihren Alltag aktiv zu gestalten und den Umgang mit der Krankheit zu verbessern. Wir freuen uns darauf, Sie willkommen zu heissen.

Zu den Highlights im zweiten Halbjahr 2025 gehören unter anderem:
- Bewegungstage in verschiedenen Regionen: Ein ganztägiges Programm mit individueller Beratung zur Förderung der körperlichen Aktivität.
- Live-Webinare mit Expertinnen und Experten: Themen wie Schmerzmanagement, Alltagstipps und Ernährung stehen im Fokus.
- Online-Treffen für Mitglieder: Ein offener Austausch über Erfahrungen mit der Krankheit und Tipps zum Umgang mit Herausforderungen im Alltag.
- Tag der offenen Tür: Am 26. und 27. September lädt die SVMB alle Interessierten ein, hinter die Kulissen ihrer Arbeit zu blicken.
- Wochenendseminar für Betroffene und Angehörige: Am 4. bis 5. Oktober in den Kliniken Valens/Maienfeld bietet dieses Seminar Informationen und praxisnahe Workshops.
Jetzt anmelden und dabei sein!
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! Eine Übersicht der Veranstaltungen und jederzeit aktuelle Informationen finden Sie unter bechterew.ch/events.
Bei Fragen steht Ihnen unsere Geschäftsstelle gerne zur Verfügung!
Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift «vertical» Nr. 104 erschienen.
Trampolin-Springen bedeutet, dass Sie springen. Springen ist anstrengend, das spüren Sie sofort, wenn sie wieder einmal Seilspringen und nach einer halben Minute mit brennenden Waden und hohem Puls ausser Puste aufhören müssen. Aber Springen bewirkt, dass Ihr Herz-Kreislauf- und das Lymphsystem angeregt, die Muskeln, Faszien und Knochen gekräftigt werden, der Beckenboden aktiviert und das Gleichgewicht verbessert wird. Zudem werden Glückshormone ausgeschüttet. Springen ist also durchaus empfehlenswert.
All diese Effekte werden auch dem Trampolin-Springen nachgesagt. Die Federn des Trampolins helfen, dass es nicht so anstrengend und nicht so belastend für die Gelenke erscheint. Weil aber der Körper gegen die Schwerkraft gebremst und beschleunigt werden muss, sind hohe Belastungen für den Bewegungsapparat, vor allem für die Knie, zu sehen. Denn das Gewicht verdrei- bis vervierfacht sich bei den Sprüngen.
Es ist aber auch mit einer Spondyloarthritis möglich, ein Training am Trampolin zu planen, vor allem als Schlechtwetter-Alternative, die Sie zu Hause schnell etwas auspowert. Starten Sie mit kurzen Intervallen, z.B. zuerst nur eine Minute, und belassen Sie es bei kurzen Einheiten von bis zu zehn Minuten. Machen sie zwei bis drei Tage Pause zwischen den Einheiten. Gehen und Laufen am Trampolin sind höheren Sprüngen vorzuziehen. Sollten Sie einen Schub haben, gehen Sie achtsam mit dem Trampolin um, damit Sie viele schöne Glücksgefühle am Trampolin geniessen können.
Martina Kaufmann, Physiotherapeutin, MSc, OMT
Dieser Beitrag stammt aus der Rubrik «Ratgeber» der Zeitschrift «vertical». Werden auch Sie Mitglied und erhalten Sie weitere wertvolle Tipps für den Umgang mit Morbus Bechterew.
Fatigue – diese tiefe, oft unerklärliche Erschöpfung – ist eines der belastendsten Symptome bei Morbus Bechterew. Trotz der Fortschritte in der Behandlung blieb die gezielte Behandlung der Fatigue bislang eine Herausforderung. Eine systematische Übersichtsarbeit bringt nun Licht ins Dunkel und könnte für viele Betroffene neue Hoffnung bedeuten.
Zwei Fliegen mit einer Klappe?
Die Studie, die von einem internationalen Forscherteam unter der Leitung von Dr. Pedro M. Machado durchgeführt wurde, untersuchte die Wirksamkeit verschiedener medikamentöser Therapien zur Reduzierung von Fatigue bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Dabei wurden über 4000 wissenschaftliche Arbeiten gesichtet, von denen 99 Studien die Einschlusskriterien erfüllten. Insgesamt wurden die Ergebnisse von 19 randomisierten kontrollierten Studien in eine Meta-Analyse einbezogen. Besonders erfreulich: Die Ergebnisse zeigen, dass mehrere Medikamente, die bereits erfolgreich zur Behandlung der Grunderkrankung Morbus Bechterew eingesetzt werden, auch deutlich zur Reduktion der Fatigue beitragen können. Sie minderten die Erschöpfung bei Patienten mit Spondyloarthritis deutlich.
Ein weiteres interessantes Ergebnis der Studie ist die beobachtete Dosis-Wirkungs-Beziehung bei einigen Medikamenten. Das bedeutet, dass höhere Dosen dieser Wirkstoffe zu einer stärkeren Reduktion der Fatigue führen können. Dies könnte für die individuelle Anpassung der Therapie bei Morbus Bechterew von grosser Bedeutung sein.
Der Weg nach vorn
Für Betroffene bedeutet dies: Es gibt eine wissenschaftliche Basis dafür, dass eine gezielte medikamentöse Behandlung nicht nur die entzündliche Aktivität der Erkrankung mindern, sondern auch die belastende Fatigue deutlich lindern kann. Dies ist besonders relevant, da Fatigue nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit, sondern auch die Lebensqualität der Patienten massiv beeinträchtigt. Diese neuen Erkenntnisse werden sicherlich in die künftigen Behandlungsstrategien einfliessen und könnten dazu führen, dass das Symptom Fatigue stärker in den Fokus der Therapie rückt. Patienten mit Morbus Bechterew können also hoffen, dass sie bald von diesen Fortschritten profitieren werden.
Für die Patienten bedeutet dies vor allem eines: Hoffnung. Hoffnung auf eine Zukunft, in der Fatigue nicht mehr als unvermeidliches Schicksal hingenommen werden muss, sondern als behandelbares Symptom, das die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern kann.
Santos, Eduardo Jose Ferreira, et al. «Efficacy of non-pharmacological interventions: a systematic review informing the 2023 EULAR recommendations for the management of fatigue in people with inflammatory rheumatic and musculoskeletal diseases.» RMD open 9.3 (2023): e003350
Praktische Tipps gegen Fatigue für Bechterew-Betroffene erhalten Sie auch hier.
Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift «vertical» Nr. 104 erschienen.

In der Episode «Praktische Tipps für den Alltag mit Fatigue und Rheuma» teilt Ergotherapeutin und ZHAW-Dozentin Dietlinde Arbenz ihr Fachwissen zum Energiemanagement bei Fatigue. Sie betont die Bedeutung einer sorgfältigen Planung alltäglicher Aktivitäten, um die vorhandene Energieoptimal zu nutzen. Beispielsweise kann bereits eine durchdachte Einkaufsstrategie dazu beitragen, Erschöpfung zu minimieren.
Arbenz erläutert, dass das bewusste Einteilen der Energie essenziell ist, um den Alltag besser zu bewältigen. Sie gibt praktische Ratschläge, wie Betroffene ihre Kräfte einteilen können, um trotz Fatigue ein aktives Leben zu führen. Diese Tipps sind nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für deren Angehörige von grossem Wert.
Hoffnung auch aus der Forschung
Neben diesen wichtigen praktischen Tipps gibt es auch ermutigende Erkenntnisse aus der Wissenschaft zum Thema Fatigue. Wie ein aktueller Forschungsbericht zu neue Perspektiven gegen die Erschöpfung bei Morbus Bechterew – axSpA zeigt, können die modernen medikamentösen Therapien zur Behandlung von Morbus Bechterew – axSpA nicht nur die Entzündung bekämpfen, sondern auch die Fatigue lindern. Das könnte vielen Betroffenen neue Hoffnung geben: Fatigue muss nicht einfach hingenommen werden – es gibt Ansätze, sie gezielt zu behandeln.
Der Podcast zum Thema Fatigue kann unter rheumaliga.ch sowie überall, wo es Podcasts gibt, gehört werden.
Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift «vertical» Nr. 104 erschienen.
Ob Betroffene, Angehörige oder Interessierte – dieser Tag bietet die perfekte Gelegenheit, hinter die Kulissen zu blicken und mehr über unsere Angebote zu erfahren.

Ein Blick hinter die Kulissen der SVMB
Das Team der SVMB freut sich sehr über den persönlichen Austausch mit Ihnen und über Ihren Besuch. Erfahren Sie mehr über uns und unsere verschiedenen Dienstleistungen. «BBB» heisst unser Motto: Bewegung, Beratung, Begegnung. Lassen Sie sich überraschen und reservieren Sie sich das Datum. Selbstverständlich werden wir auch um Ihr leibliches Wohl besorgt sein.
Freitag und Samstag, 26. und 27. September 2025
Geschäftsstelle der SVMB, Leutschenbachstrasse 45, 8050 Zürich, 5.Stock. Es ist ein Lift vorhanden. Sie erreichen uns sowohl mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wie auch mit dem Auto. Die Tramhaltestelle «Zürich, Oerlikerhus» befindet sich wenige Schritte vom Gebäude, der Bahnhof Zürich Oerlikon ca. 15 Fussminuten entfernt. Das Parkhaus «Messe Zürich» ist ca. 5 Fussminuten entfernt. Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie sich online, telefonisch (044 272 78 66 ) oder per Mail (mail@bechterew.ch) anmelden.
Weitere Informationen zum Anlass und zum angebotenen Programm finden Sie unter www.bechterew.ch/events/tag-der-offenen-tuer-2025
«Bei mir kam der Bechterew eher langsam ins Leben. Zuerst hatte ich keine Ahnung, worum es sich handeln könnte, und ging immer von einem Hexenschuss oder einem eingeklemmten Nerv aus. Die Schmerzen strahlten oft in die Beine aus, Rückenschmerzen hatte ich nur manchmal. Doch die schlechten Phasen wurden immer länger. Der Arzt wusste nicht weiter und die Physiotherapie brachte auch nicht die erhoffte Verbesserung. Nachdem ein MRI verordnet wurde, ging es dann relativ schnell, auch dank meinem guten Rheumatologen. Doch es dauerte insgesamt 20 Jahre, bis ich die Diagnose erhielt.

‹Die Krankheit hat mir auch viel gegeben›
Ich war dann aber sehr froh, dass meine Beschwerden endlich einen Namen hatten. Davor fühlte ich mich manchmal wie eine Hypochonderin, auch weil die Beschwerden mal in den Beinen und dann wieder im Rücken waren. Heute sage ich mir: Es ist, wie es ist. Man sollte das Beste aus der Situation machen. Der Bechterew hat mir auch sehr viel gegeben. Viele Menschen hätte ich sonst nicht kennengelernt. Auch durfte ich viel Gutes durch die Krankheit erleben. Ich bin dem Bechterew auch ein Stück weit dankbar. Durch den positiven Umgang geht es einem sowieso besser. Natürlich ist es trotzdem eine tägliche Herausforderung, die man ernst nehmen muss. Doch mit einem Lätsch tut einem der Rücken nicht weniger weh, eher umgekehrt. Ich erhielt dann auch noch die Diagnose Rheumatoide Arthritis (RA). Glücklicherweise gibt es heute für beide Krankheitsbilder gut wirksame Medikamente.
Ich kann trotz der Krankheit noch halbtags arbeiten. Ich habe ursprünglich Schneiderin gelernt und arbeite heute in einem Altersheim. Dort kümmere ich mich einerseits um anfallende Schneiderarbeiten und helfe andererseits in der Wäscherei mit. Es ist ein grosser Glücksfall für mich und ich denke, das Altersheim sieht das auch so. Es wird, wenn immer möglich, Rücksicht auf meine Krankheit genommen. Nur dadurch kann ich überhaupt noch arbeiten. Früher habe ich unter anderem als Vorhangnäherin und in einem Merceriegeschäft gearbeitet, was aufgrund der Krankheit dann nicht mehr möglich war. Die heutige Lösung ist eine absolute Win-win-Situation, für die ich sehr dankbar bin.
Ich bin fast immer zu Fuss und relativ zügig unterwegs. Ich kann auch zu Fuss zur Arbeit im Altersheim gehen. Zudem fahre ich sehr gerne Velo. Für die Bechterew-Therapie im Luzerner Kantonsspital und für mein eigenes Training im Fitnesscenter sind fixe Abende reserviert, an denen auch mein Umfeld weiss, dass ich keine Zeit zum Abmachen habe. Im Fitnesscenter trainiere ich vor allem meine Kraft und Beweglichkeit. Und schliesslich turne ich seit etwa 30 Jahren im Turnverein Eschenbach aktiv mit, so wie es die Gesundheit gerade zulässt. Im Moment bin ich dort Präsidentin der Frauenriege.
‹In die Bechterew-Therapie gehe ich immer›
Egal, wie schlecht es mir geht: In die Bechterew-Therapie gehe ich immer. Dabei geht es nicht nur um das für Bechterew-Betroffene so wichtige Training unter physiotherapeutischer Anleitung, sondern es sind auch Freundschaften durch die Gruppe entstanden. Nach der Therapie geht es mir nicht nur körperlich, sondern auch vom Gemüt her besser. Wir sind eine ausgesprochen aktive Gruppe mit vielen Mitgliedern und einer grossen Altersspanne. Eine Person ist sogar schon seit 40 Jahren dabei. Einmal im Monat haben wir auch unseren Stamm, an dem wir nach der Therapie gemeinsam Abendessen gehen. Dabei sprechen wir keineswegs immer über die Krankheit. Aber wenn man Unterstützung braucht, ist sicher jemand da.»
Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift «vertical» Nr. 103 erschienen.
Für einen Artikel in einer der nächsten Ausgaben unserer Zeitschrift suchen wir betroffene Personen, die bereit sind, ihre persönlichen Erfahrungen zu schildern – ob positiv oder auch mit offenen Fragen.
Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich bitte bei uns – gerne per E-Mail an lars.gubler@bechterew.ch oder telefonisch unter 044 272 78 66. Selbstverständlich behandeln wir Ihre Angaben vertraulich und besprechen mit Ihnen vorab, wie Sie im Artikel vorkommen möchten.
Ihre Erfahrungen können anderen Betroffenen helfen. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung!
Die Forschenden des Basurto University Hospital in Bilbao (Spanien) untersuchten, inwiefern der Einsatz asynchroner Telemedizin einen nachhaltigen Mehrwert für Patienten mit axSpA unter biologischer Therapie bietet. Dabei standen vor allem die Aspekte der Zeit- und Ressourceneinsparungen im Fokus, sowohl für die Patienten als auch für das Gesundheitssystem. Die traditionelle persönliche Konsultation geriet im Zuge der Covid-19-Pandemie ins Wanken, und die vorliegende Studie wirft einen Blick auf die Möglichkeiten der telemedizinischen Nachsorge in der Zukunft.
Bei Bedarf persönliche Besuche
Die Studie umfasste eine Gruppe von 60 axSpA-Patienten unter biologischer Therapie mit stabilen Krankheitsverläufen, die am Basurto University Hospital behandelt wurden. Über einen Zeitraum von einem Jahr wurden diesen Patienten zwei Telekonsultationsbesuche alle vier Monate über ihren persönlichen WhatsApp-Account angeboten. Der WhatsApp-Chatbot wurde genutzt, um sogenannte Patient Reported Outcome Measures (PROMs)*, also beim Bechterew wichtige Messwerte wie den BASDAI (Bath Ankylosing Spondylitis Activity Index), ein Fragebogen zur Krankheitseinschätzung durch den Patienten, ASDAS (Axial Spondyloarthritis Disease Activity Score) sowie drei Fragen zu Symptomen ausserhalb der Gelenke zu versenden. In Fällen von Laborergebnisabweichungen oder PROMs-Veränderungen wurde der Patient von einer Pflegefachperson oder einem Arzt kontaktiert, um Fragen zu klären oder zusätzliche persönliche Besuche zu arrangieren.
Die Ergebnisse zeigten sowohl eine hohe Akzeptanz seitens der Patienten sowie auch Kosteneinsparungen von 62% gegenüber persönlichen Konsultationen. Von den ursprünglich 62 eingeschlossenen Patienten beendeten 60 erfolgreich die telemedizinische Nachsorge. Die axSpA-Patienten wiesen eine hohe Remissionsrate auf (93,3% nach ASDAS/BASDAI-RCP). Interessanterweise konnte bei nur drei Patienten eine Dosiserhöhung des biologischen Medikaments beobachtet werden, während keine weiteren Behandlungsänderungen erforderlich waren.
Positive Bewertung durch Patienten
Die Patienten bewerteten die telemedizinischen Konsultationen durch den WhatsApp-Chatbot positiv, mit einer Durchschnittsnote von 9,14 auf einer Skala von 1 bis 10. Die Forschenden schliessen daraus, dass der Einsatz dieses Ansatzes eine vielversprechende und zeitsparende Option für die Nachsorge bei axSpA-Patienten unter biologischer Therapie darstellen könnte. Weitere Untersuchungen in verschiedenen Umgebungen sind erforderlich, um genauere Schätzungen zu den Einsparungen zu erhalten und die Übertragbarkeit dieses Modells auf andere rheumatische Erkrankungen zu prüfen.
Hoffnung auf verbesserten Zugang
Diese Ergebnisse könnten die Grundlage für zukünftige telemedizinische Modelle bilden und die Art und Weise, wie Patienten mit chronischen rheumatischen Erkrankungen betreut werden, nachhaltig verändern. Es bleibt zu hoffen, dass diese Erkenntnisse auch dazu beitragen, den Zugang zur hochwertigen Versorgung zu verbessern und gleichzeitig die Belastung für Patienten und das Gesundheitssystem zu reduzieren.
Plou Abad, E., et al. «Asynchronous Teleconsultation By Whatsapp Chatbot In Controlled Axial Spondyloarthritis (SpA) Patients Under Biological Therapy: Clinical Results Of A Single Center.» Annals Of The Rheumatic Diseases (2023): 2126-2127.
* PROM (Patient Reported Outcome Measures) bezeichnet die Instrumente, mit denen die subjektive Einschätzung der Therapie, die durch Patienten selbst dokumentiert wird, gemessen wird. Diese Einschätzung wird meistens mit Fragebögen erhoben.
Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift «vertical» Nr. 103 erschienen.
Sowohl die Ausprägung als auch der Verlauf bei der axialen Spondyloarthritis sind äusserst unterschiedlich. Eine Prognose für das Alter kann entsprechend nur individuell gemacht werden. Je nach Ansprechen auf die Behandlung kann sie sich im Laufe der Jahre auch ändern.
Bei sehr starker Ausprägung der Erkrankung kann es als Folge von wiederkehrenden Entzündungen zu einer zunehmenden Verknöcherung der Wirbelsäule kommen. Dies ist jedoch nur bei einer Minderzahl von Betroffenen der Fall.
Der Grad der Einschränkungen körperlicher und psychischer Funktionen im Alltag hängt einerseits vom Ausmass der gegenwärtigen Entzündung, andererseits von den bereits entwickelten Verknöcherungen an der Wirbelsäule ab.
Anhand von international validierten Fragebögen, der Bildgebung (Röntgen, MRI) und der körperlichen Untersuchung können die Einschränkungen, die Funktion und die Lebensqualität jederzeit erfasst und über die Jahre verfolgt werden. In der Schweiz erfolgt dies am einfachsten im Rahmen des Programmes Swiss Clinical Quality Management (SCQM). Hier werden sämtliche für die Prognose erforderlichen Elemente sowohl tabellarisch als auch grafisch über die Jahrzehnte dargestellt und stehen auch bei einem Arztwechsel zur Verfügung. Mit der mySCQM-Webapplikation (App) können die Krankheitsaktivität und die Einnahme von Medikamenten auch ausserhalb der ärztlichen Kontrollen regelmässig eingegeben werden.
Prof. Dr. med. Adrian Ciurea, Stv. Klinikdirektor, Klinik für Rheumatologie, Universitätsspital Zürich
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Feldenkrais-Methode
Die Feldenkrais-Methode erfordert eine gewisse geistige Disziplin. Man wiederholt kleine Bewegungen und soll den damit verbundenen Empfindungen nachspüren und diese verbalisieren. Durch diese geistige Bewusstheit kann man sich dann im Alltag und beim Sport freier bewegen und ungünstige Bewegungsmuster auflösen.
Pilates
Pilates ist zur Stärkung der Rücken- und Bauchmuskulatur eine besonders wertvolle Methode. Auf Bodenmatten oder an verschiedenen Maschinen gilt es, ein strukturiertes Training zu absolvieren. Man konzentriert sich auf die kontrollierte Muskelbewegung und Koordination der Bewegung.
Nidra-Yoga
Durch diese Yoga-Technik kann eine völlige Tiefenentspannung erreicht werden. Nidra-Yoga hat einen vorgegebenen systemischen Ablauf. In fortgeschrittener Übung bewegt man sich bewusst zwischen Wachsein und Schlaf, man verharrt im Alpha-Zustand, der wirkungsvoll und wohltuend ist. Dieser Zustand kann eine heilende Wirkung haben und man kommt in den Kontakt mit seinem Unterbewusstsein, der Quelle der Selbsterkenntnis und der Inspiration.
Qigong
Qigong ist eine alte chinesische Bewegungskunst, die sich von den Energiebahnen im Körper führen lässt. Das Ziel der langsam ausgeführten Bewegungen besteht darin, durch Krankheit oder Verletzung blockierte Energie zu befreien und zu harmonisieren. Frei fliessende Energie führt zu besserer Gesundheit und Glück.
Tai-Chi Chuan
Tai-Chi Chuan ist eine alte chinesische Bewegungskunst. Die fliessenden Bewegungsabläufe werden in Ruhe ausgeführt und erfordern einen guten Gleichgewichtssinn und Körperkontrolle. Tai-Chi Chuan basiert auf der Kunst der Selbstverteidigung und fördert somit auch die mentale Stärke.
Zazen
Das Sitzen (za) in Versunkenheit (zen) ist eine meditative Schulung zu mehr Achtsamkeit. Unsere Aufmerksamkeitsspanne verlängert sich auf natürliche Weise und es entwickelt sich eine grössere geistige Offenheit. Man wird stabiler und heiterer, frei von Gedankenkarussell. Die Schulung zu mehr Achtsamkeit führt uns auf direktem Weg zu mehr Gelassenheit. Zazen ist friedliches Verweilen.
Shiatsu
Shiatsu ist eine ganzheitliche Therapieform, basierend auf der Traditionellen Chinesischen Medizin. Shiatsu wurde in Japan zu einer selbstheilenden Körper-Geist-Seele-Methode entwickelt. Die grundlegende Philosophie hinter Shiatsu ist es, eine ganzheitliche Harmonie zu erreichen, indem man eine Tiefenentspannung herbeiführt, Blockaden auflöst und den Energiefluss in Einklang bringt. Dieser Zustand kann eine heilende Wirkung haben. In den Kontakt mit seinem Unterbewusstsein kommend, erfährt man Klarheit über die Quelle der Selbsterkenntnis und der Inspiration. Hierbei ist der wichtigste Pfeiler jedoch die Traditionelle Chinesische Medizin mit ihren Energiebahnen und der Lehre der fünf Elemente. Im Shiatsu ist der meditative Geist von Nidra-Yoga, Qigong und Tai-Chi Chuan deutlich spürbar.
Lilian Nagy ist dipl. Shiatsutherapeutin SGS und hat u.a. Fachfortbildungen als Tai-Chi und Qigong- und Meditationsleiterin sowie als psychologische Beraterin und Resilienztrainerin absolviert.
Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift «vertical» Nr. 103 erschienen.
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