Der 37-jährige Anthony Boscher aus der Normandie ist ein leidenschaftlicher Hobbyboxer, der trotz der Diagnose Morbus Bechterew – axSpA nicht aufgeben wollte. Vor zwölf Jahren wurde ihm wie vielen Betroffenen prophezeit, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit im Rollstuhl landen werde. Damals half ihm ein neu zugelassenes Medikament, ein TNF-Alpha-Hemmer, für beinahe zehn Jahre. Doch als dieses seine Wirkung verlor, stellte sich für Boscher wie für viele Betroffene die Frage: Aufgeben – oder noch einmal aufstehen? Er entschied sich für Letzteres. Trotz der Schmerzen, trotz der Einschränkungen wollte er es noch einmal wissen – und ging zurück in den Boxring. Was als persönliche Herausforderung begann, wurde zur filmischen Dokumentation eines aussergewöhnlichen Weges.
Die Menschen hinter den Symptomen sehen
So entstand während der Pandemie der ebenso feinfühlige wie kraftvolle Dokumentarfilm «Spondyfight». Sechs Monate lang begleitete das Kamerateam Boscher bei seinem intensiven Training unter der Leitung eines Profiboxers und eines persönlichen Trainers. Die Kamera fängt ein, was sich im Alltag oft dem Blick entzieht: die tägliche Auseinandersetzung mit den chronischen Schmerzen, die Gratwanderung zwischen Hoffnung und Erschöpfung und das stille Ringen um Selbstbestimmung. «Spondyfight» zielt darauf ab, das Verständnis für die oft unsichtbare Krankheit zu fördern. Durch die Darstellung von Boschers Alltag werden Zuschauer für die Herausforderungen sensibilisiert, denen viele Betroffene gegenüberstehen.