Wie beim Morbus Bechterew sind bei der peripheren Spondyloarthritis häufig die umliegenden Sehnenansätze und das Sprunggelenk betroffen. Der Fuss ist gemeinsam mit dem Knie und der Hüfte ein wichtiger Teil für die Fortbewegung. Er trägt das gesamte Körpergewicht und muss sich ständig an wechselnde Bodenbeschaffenheiten anpassen. Um das zu bewältigen, hat sich eine korrekte Beinachse als wichtig herausgestellt. Diese beurteilen wir in der Physiotherapie beim Gehen, Absitzen und Aufstehen sowie beim Treppensteigen. Dabei gibt es verschiedene Beobachtungskriterien: dass bei diesen Tätigkeiten die Beine parallel bleiben, die Kniescheibe über die zweite Zehe zeigt oder das Hüft-, Knie- und Sprunggelenk in einer Linie bleiben. Eine korrekte Beinachse sorgt für eine ausgeglichene Belastung des Sprunggelenks und der umliegenden Sehnen. Es ist also wichtig, das ganze Bein beim Bewegen zu beobachten und nicht nur den Fuss.
Um das neue Bewegungsmuster zu integrieren, ist es sinnvoll, bei ausreichender Fussbeweglichkeit ein Fussmuskeltraining, kombiniert mit instabilen Unterlagen, durchzuführen. Dabei müssen die Füsse arbeiten, um die korrekte Beinachse einzuhalten. Gute Schuhe und entlastendes Training wie beim Velofahren oder Schwimmen runden die Therapie für das Sprunggelenk ab.
Da Bewegung im Alltag sehr individuell ist und Ihr Sohn sicher auch bestimmte Sportarten bevorzugt, ist es wichtig, neben den erwähnten allgemeinen Übungen ein individuelles Programm mit dem behandelnden Physiotherapeuten zu erstellen, das Ihren Sohn zum Dranbleiben motiviert und ihm Spass macht.
Martina Kaufmann, Physiotherapeutin, MSc, OMT
Dieser Beitrag stammt aus der Rubrik «Ratgeber» der Zeitschrift «vertical». Werden auch Sie Mitglied und erhalten Sie weitere wertvolle Tipps für den Umgang mit Morbus Bechterew.