Medikamente

Die Medikamente sollen in erster Linie die Entzündungen hemmen und Schmerzen lindern. Oftmals ist es Betroffenen erst durch Medikamente möglich, mittels Bewegungstherapie Einfluss auf den Krankheitsverlauf zu nehmen und ein weitgehend normales Leben zu führen.

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)

NSAR (Mittel ohne Cortison) hemmen die Entzündung und können dadurch die Schmerzen reduzieren. In Zusammenarbeit mit den behandelnden ärztlichen Fachpersonen müssen die Betroffenen herausfinden, welches unter den zahlreichen Antirheumatika bei ihnen genügend Wirkung zeigt und gleichzeitig gut verträglich ist. Die Medikamente müssen oft über Jahre eingenommen werden und die Dosierung sollte dem Krankheitszustand angepasst werden. Die sogenannten COX2-Hemmer sind Weiterentwicklungen der klassischen NSAR, die weniger Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich (Geschwüre und Blutungen) haben können.

Medikamente

TNF-Alpha-Hemmer (Biologika)

TNF-Alpha-Hemmer zeigen in schweren Fällen, bei denen andere Medikamente versagen, eine gute Wirkung. Diese Medikamente bestehen aus biotechnologisch hergestellten Eiweisssubstanzen, die gezielt einen wichtigen Botenstoff der Entzündungsreaktion hemmen. 95% der Betroffenen, die in einer TNF-Alpha-Hemmer-Therapie sind, gaben in einer Umfrage an, dass sie ohne diese Medikamente in ihrer Arbeitsfähigkeit stärker eingeschränkt wären. Zudem sind TNF-Alpha-Hemmer in der Lage, die Krankheit zu verlangsamen.

Bei einigen TNF-Alpha-Hemmern ist der Patentschutz erloschen. Neue Präparate zur Behandlung der Krankheit stehen deshalb zur Verfügung, die sogenannten Biosimilars. Sie sind verglichen mit den Originalpräparaten gleich wirksam und sicher, gelten jedoch als eigene Produktklasse.

Interleukin-17A-Hemmer (Biologika)

Interleukin-17A-Hemmer oder IL-17A-Hemmer wirken als Gegenspieler des entzündungsfördernden Botenstoffs IL-17A. Die Medikamente zeigen eine gute Wirkung bei Bechterew-axSpA-Betroffenen. Sie gehören wie die TNF-Alpha-Hemmer zu den Biologika und werden eingesetzt, wenn mit NSAR und anderen Therapien keine genügende Wirkung erzielt werden konnte.

Januskinase-Hemmer (JAK-Hemmer)

Januskinase-Hemmer oder JAK-Hemmer sind synthetisch hergestellte Medikamente, die in Tablettenform eingenommen werden. Sie hemmen die Wirkung von Entzündungsbotenstoffen (Zytokinen) durch Unterbrechung der Signalübermittlung bestimmter Immunreaktionen, die für die Entzündungen bei Morbus Bechterew – axSpA verantwortlich sind.

Weitere Medikamente

Wenn Gelenke an Armen und Beinen mitbetroffen sind, kommen auch andere Medikamente zum Einsatz. Cortisonpräparate können in Form lokaler Spritzen (bei Entzündungen eines Gelenkes oder von Sehnenansätzen) oder als Tropfen (wenn die Augen von der Entzündung erfasst werden) hilfreich sein. Muskelentspannungsmittel und Psychopharmaka werden bei Bedarf ebenfalls verschrieben.

Weitere-Medikamente

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