Spezifisches Training, Bewegung und Sport

Spezifisches Training ist bei Morbus Bechterew – axSpA unerlässlich, um die Beweglichkeit zu erhalten oder gar zu verbessern. Wichtig ist auch die sportliche Aktivität, bei der Kraft, Beweglichkeit, Ausdauer und Koordination trainiert werden. 

Die Trainingsgruppen BeFit unterstützen die Umsetzung der Empfehlungen und Richtlinien an verschiedenen Standorten in der Schweiz (zu den Therapiegruppen in Ihrer Nähe).  

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Bechterew braucht Bewegung: Die WHO (2010) empfiehlt allen erwachsenen Menschen mindestens 150minuten/Woche moderate bis intensive körperliche Aktivität, um die eigene Gesundheit zu fördern. Dies gilt insbesondere auch für chronische Erkrankungen wie Morbus Bechterew – axSpA. Jedoch sind hier noch einzelne Aspekte für spezifisches Training zu berücksichtigen. Daher wurden die internationalen Richtlinien für die Behandlung von Morbus Bechterew – axSpA entwickelt und seit 2006 stets angepasst (EULAR, 2023).

Die aktuellen Richtlinien verschiedener internationaler Fachgesellschaften empfehlen für die nicht-medikamentöse Behandlung eine Kombination aus Beratung, Instruktion und spezifischen Übungen. Diese Interventionen verfolgen das Ziel, den Entzündungsprozess und seine Folgen wie Schmerzen, Versteifung, Bewegungseinschränkung und Fehlbelastung zu hemmen und zu verlangsamen. Die medikamentöse Therapie kann unterstützend die Symptome lindern und dadurch die nicht-medikamentöse Behandlung ermöglichen.

Neu bietet die SVMB zusammen mit der ZHAW (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften) ein individuelles Coaching (Bewegungs- und Trainingsberatung) an, um Betroffene, die mit der Diagnose Bechterew konfrontiert sind, zu unterstützen. Im Zentrum steht die individuelle Anpassung spezifischer Übungen. Die Betroffenen werden informiert, angeleitet und begleitet, den Umgang mit ihren Symptomen selbst in die Hand zu nehmen und durch spezifisches Training positiv zu beeinflussen (Weitere Infos weiter unten bei myBeFit).

Bechterew-Therapien

Die Physiotherapie unterstützt Betroffene bei spezifischen Problemen wie Steifigkeit oder Schmerzen. Ein wichtiges Element in der Physiotherapie ist die Anleitung, wie die Symptome selbst angegangen werden können und welche Übungen mit welcher Intensität dabei unterstützen. Die SVMB hat ein Experten-Physiotherapie-Team, die Sie gerne beraten und begleiten (myBeFit) und bietet Gruppentherapien an (BeFit).

Gruppentherapie BeFit

Die wöchentlich stattfindenden Bechterew-Gruppentherapien werden von spezialisierten Physiotherapeutinnen und -therapeuten geleitet. Das Konzept der Gruppentherapie, BeFit, basiert auf dem aktuellen Stand der Forschung und stützt sich auf vier Eckpfeiler:

  1. Therapiegruppen
  2. Standortbestimmung
  3. Coaching
  4. individuelles Training

Weitere Informationen zu «BeFit» finden Sie unter www.gesundheitsfoerderung.ch/praevention

Die Betroffenen können dabei ein intensives, der Krankheit angepasstes Übungsprogramm absolvieren, begegnen anderen Betroffenen, und erhalten nützliche Tipps für den Alltag. Diese Bewegungstherapie verzögert die Versteifung der Wirbelsäule und reduziert die Schmerzen. Die Online-Plattform Rheumafit.ch der SVMB bietet eine zusätzliche Möglichkeit, selbstständig spezifische Übungsprogramme durchzuführen und den Fortschritt mittels einer Trainings-App festzuhalten. 

myBeFit 

myBeFit unterstützt Betroffene, ihr Training, den internationalen Empfehlungen entsprechend, individuell und gezielt umzusetzen. Die Inhalte basieren auf aktuellen Erkenntnissen aus der Forschung und werden mit den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten verknüpft. Dadurch kann ein optimal dosiertes und spezifisches Training zusammengestellt werden, um krankheitsbedingte Symptome effizient und gezielt anzugehen.

myBeFit umfasst verständliche Information (Aufklärung über die Diagnose, Selbstmanagement und evidenzbasierte Behandlung), Assessment (individuelle Standortbestimmung) und wirksame Übungstherapie.

myBeFit befindet sich derzeit noch in der Aufbauphase. Alle Mitglieder können aber bereits jetzt ein kostenloses Coachinggespräch buchen. Bei dieser Gelegenheit können offene Fragen oder Unsicherheiten gemeinsam mit einer ausgebildeten Physiotherapeutin geklärt werden.

Gruppentherapie

Sport

Junge Menschen, die mit der Diagnose Morbus Bechterew – axSpA konfrontiert werden, stellen sich oft die Frage, ob sie ihre sportlichen Aktivitäten weiter ausüben können.

Grundsätzlich gilt Sport als sehr gute Ergänzung zur Bechterew-Bewegungstherapie. Die körperliche Aktivität sollte Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, Gleichgewicht und Koordination beinhalten und diese sollten jede Woche während mindestens zweieinhalb Stunden trainiert werden.  

Wichtig ist: Bewegung soll Spass machen. Deshalb kommen auch Sportarten wie Skifahren oder Tennis für Bechterew-Betroffene durchaus in Frage. Dennoch gibt es Sportarten, die sich für die Betroffenen besonders gut eignen. Dazu gehören: 

  • Langlauf
  • Nordic Walking
  • Radfahren
  • Wandern
  • Schwimmen
  • Wassergymnastik
  • Volleyball
  • Medizinische Trainingstherapie

News-Artikel «Bewegung und Sport warum es sich lohnt» lesen

Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Sportart zu Ihnen passt, oder wenn Sie sich genauer beraten lassen möchten, können Sie gerne ein Coaching bei uns buchen. 


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